Bundesrepublik Deutschland, 2000, Landtag des Saarlandes – 110 Pf.
Bundesrepublik Deutschland [BRD] – 2000 – Landtag des Saarlandes – 110 Pf.
Briefmarke der Bundesrepublik Deutschland des Jahres 2000, sie zeigt als Motiv den Landtag des Saarlandes und hatte den Nennwert 110 Pfennig.
Zusammenfassung:
Gebiet/Herausgeber: Bundesrepublik Deutschland [BRD]
Nennwert: 110 Pf.
Erschienen: 2000
Grundfarbe: mehrfarbig
MiNr.: 2153
CW-Nr. und Link: 344615
Drucktechnik: Offsetdruck
Motiv: Landtag des Saarlandes
Schlagworte: Gebäude, Regierungsgebäude, mehrfarbig, 2000, Offsetdruck, Saarland
Zustand: gebraucht, gestempelt, gut
Stempel: oben rechts – leider nicht erkennbar
Auflage: 25.000.000
Besonderheiten: Bildgestaltung recht außergewöhnlich, Comic-Stil. Ich finde die Darstellung in der Art als sehr gelungen.
Beschreibung:
Scan einer mehrfarbigen Briefmarke der Bundesrepublik Deutschland des Jahres 2000, sie zeigt als Motiv den Landtag des Saarlandes und hatte den Nennwert 110 Pfennig. Das Motiv ist im Querformat gehalten, als (Comic-artige) Skizze gefertig und zeigt ein Außenansicht des Landtages in Saarbrücken von der Saarseite aus. Die Beschriftung (in Weiß) ist im oberen Teil zu sehen und besagt ‚Landtag des Saarlandes‘ und ‚Deutschland‘; der Nennwert 110 ist mittig im unteren Teil untergebracht.
Wissenswertes:
- Der Landtag des Saarlandes ist das saarländische Landesparlament mit Sitz in der Landeshauptstadt Saarbrücken.
- (Bau-)Geschichte des Gebäudes (zusammengefasst aus Wikipedia
):
- Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Saargebiet aus dem Deutschen Reich herausgelöst. Zwischen 1920 und 1935 bestand der Landesrat als Volksvertretung und damit als Vorgänger des Landtags des Saarlandes. Während der Zeit des Nationalsozialismus bestand keine saarländische Volksvertretung. Nach der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland französisches Protektorat. Am 23. Mai 1947 wurde eine aus 20 Personen bestehende Verfassungskommission eingesetzt. Diese Kommission stand in der Tradition der Ernannten Landtage der anderen deutschen Länder. Am 5. Oktober 1947 wurde eine Verfassunggebende Versammlung gewählt. Diese trat nach der Annahme der Verfassung des Saarlandes in die Rolle des ersten Landtags ein. Der Landtag des Saarlandes tagt im 1865/1866 für die Saarbrücker Casino-Gesellschaft erbauten Gebäude in der heutigen Franz-Josef-Röder-Straße.
- Die Casino-Gesellschaft geht auf einen in den Jahren zwischen 1770 und 1780 entstandenen Abendgesellschaftsverein der Saarbrücker Beamten- und Kaufmannschaft zurück.
- Nachdem die Gesellschaft in den 1850er Jahren zahlenmäßig angewachsen war, beschloss man am 7. Mai 1864, an der Herrengartenallee über dem Saarufer einen Neubau zu errichten. Die „Herrengärthen“ waren die Fläche der von Hofgärtner Köllner im 18. Jahrhundert angelegten Gärten hinter dem Saarbrücker Schloss. In einem zum Bau eines neuen Gesellschaftshauses ausgeschriebenen Architektenwettbewerb erhielt Julius Carl Raschdorff, damals Stadtbaumeister von Köln, den ersten Preis.
- Im Deutsch-Französischen Krieg diente das Casino-Gebäude in den Jahren 1870 und 1871 als Lazarett. Im Jahr 1881 entstanden der östliche Anbau parallel zur Hauptfassade und die rückwärtige Gartenhalle nach Entwürfen des Saarbrücker Architekten Hugo Dihm.
- Während des Ersten Weltkrieges wurden die Räume des Casinos wiederum als Lazarett genutzt. In der Zeit nach dem Krieg bis zur ersten Saarabstimmung am 13. Januar 1935, als das Saargebiet unter der Verwaltung des Völkerbundes stand, wurde der Casinobetrieb wieder aufgenommen.
- Nach der Rückgliederung des Saargebietes an das Deutsche Reich am 1. März 1935 sah sich die Casino-Gesellschaft unter dem Druck des NS-Regimes gezwungen, sich am 19. März 1938 aufzulösen und ihr Haus und das sonstige Vereinsvermögen dem „Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik“ (NSBDT) ohne Entschädigungszahlungen zu überschreiben. Das Casino firmierte nun unter dem Titel „Haus der Technik“. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es in seinem östlichen Anbau von einer Bombe getroffen und schwer beschädigt.
- Nach Kriegsende trafen sich im Jahr 1948 eine Reihe früherer Casinomitglieder, um über die Fortsetzung der Casino-Gesellschaft zu beraten und die Rückgabe ihres Vermögens zu betreiben. Bereits im April 1945 hatte das Unternehmen „E. Heckel-Förderanlagen“ ihre Büros in das ehemalige Haus des Casinos verlegt und es für diesen Zweck notdürftig wieder instand gesetzt. Durch das alliierte Kontrollratsgesetz galt das gesamte Vermögen der ehemaligen NSDAP, ihrer Gliederungen und der ihr angeschlossenen Verbände als beschlagnahmt und unter Zwangsverwaltung gestellt. Der Zwangsverwalter kündigte im Jahr 1947 der Firma Heckel das Mietverhältnis und wies das Haus dem Landtag des Saarlandes als Plenargebäude zu. Der Umbau des Gesellschaftshauses für die Zwecke des Landesparlamentes lag in den Händen des französischen Architekten und Städteplaners Pierre Lefèvre, den der französische Militärgouverneur Gilbert Grandval nach der französischen Besetzung des Saarlandes im Jahr 1945 zum Wiederaufbau an die Saar beordert hatte. Im Zuge der Wiederherstellungsarbeiten am Casino-Gebäude wurden dem bestehenden Küchentrakt zwei weitere Fensterachsen hinzugefügt. Anfang der 1950er Jahre wurde der Trakt mit dem sogenannten „Großen Restaurant“ und der darüber liegenden Präsidentensuite errichtet. Im Jahr 1960 ließ die Landtagsverwaltung einen weiteren Anbau südöstlich des Küchentraktes von 1892 errichten sowie im Bereich der ehemaligen Kegelbahn einen umfangreichen Autogaragentrakt anfügen. Wann genau die reiche Innenausstattung der Erbauungszeit mit Stuck, Tapisserien, Malereien und Wandverkleidungen zerstört worden ist, konnte bisher nicht genau datiert werden.