Saargebiet – 1920 – Aufdruck auf Germania (DR)
Saargebiet – 1920 – Aufdruck auf Marke des DR („Germania“)
Zusammenfassung:
Gebiet/Herausgeber: Saargebiet
Nennwert: 10 Pf
Erschienen: 04/1920
Grundfarbe: Rot (Karminrot)
MiNr.: 33
CW-Nr. und Link: 1513261
Drucktechnik: Buchdruck
Wasserzeichen: Raute
Motiv: Germania – Marke des Deutschen Reichs – überdruckt mit SAARGEBIET
Zustand: postfrisch – Gummierung intakt, ohne Falz.
Stempel: keiner
Auflage: unbekannt
Besonderheiten: Mehrere Abarten durch Aufdruckfehler bekannt, die hier vorliegende Marke ist nicht betroffen. Germania – Marken sind wohl ein ganz eigenes Sammelgebiet mit vielen, vielen Varianten. Mehr dazu unten.
Zusatz: Habe keine näheren Informationen dazu gefunden, aber das E und das T des Aufdrucks sind nahezu zusammengedruckt. Scheint aber kein Fehler zu sein, im Michel steht zumindest nichts davon. Lasse mich aber gerne belehren 🙂
Beschreibung:
Bei der vorliegenden Briefmarke (Michel Nr. 33) aus dem Jahre 1920 (genauer: April 1920) aus dem Saargebiet handelt es sich eigentlich um eine Germania (86II lt. Michel) des Deutschen Reichs. Eine Teilauflage wurde durch den Aufdruck „SAARGEBIET“ umgewandelt. Die Germania ist einfarbig in Karminrot gehalten und hat den Nennwert 10 Reichspfennig. Einmal als Paar in mE sehr gutem Zustand, Gummierung ist vollständig intakt, keine Falzreste, das Wasserzeichen ist eine Raute. Der Aufdruck ist gut lesbar. Die Einzelmarke ist in Sachen Gummierung auch vollständig intakt, allerdings wurde sie offensichtlich geknickt und das erste E im Aufdruck ist nicht gut ausgeführt (siehe Scan 2)
Hintergrundwissen:
- Zum Motiv: Mehr als zwei Jahrzehnte zeigten Dauermarken des Deutschen Reichs das Bildnis der Germania in vielen farblichen Varianten. Die Walküre mit Kaiserkrone, Brustpanzer sowie Schwert und Ölzweig in der rechten Hand war vom Dezember 1899 bis Oktober 1922 auf insgesamt 61 verschiedenen Werten zwischen 2 Pfennig und zehn Mark zu sehen. Ich vermute dass dies nur vom Abbild Queen Elisabeth auf Marken des Commonwealth getoppt wird. Wäre interessant mal zu verifizieren… Gestaltet wurde das Bildnis übrigends von Paul Eduard Waldraff, als Modell diente ihm die Schauspielerin Anna Strantz-Führing.
- Warum Germania? Ich habe eine interessante Geschichte dazu gefunden: „Die Frage, warum die deutsche Dauerserie im Jahre 1900 nicht Kaiser Wilhelm II. ins Bild rückte, wurde seinerzeit in Berlin mit der Anekdote beantwortet: Er habe sich „nicht von hinten lecken und von vorn bekloppen“ also stempeln lassen wollen. Der wahre Grund ist das nicht gewesen, denn Herrscherporträts gehörten zu dieser Zeit längst weltweit zur Normalität. Entscheidend war eher, dass es nach 1871 beim zusammenwachsen des Deutschen Reiches angesichts des Fortbestandes von 22 monarchistischen Ländern und drei republikanischen Stadtstaaten durchaus Probleme gab. Der deutsche Kaiser war zwar aller Oberhaupt, aber für viele eben auch der König von Preußen. So fiel die Wahl auf die Germania.“ (Quelle: http://www.deutsche-schutzgebiete.de)
- Zur Gestalt Germania möchte ich auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel verweisen.
- Sehr ausführliche Informationen zur Ursprungsmarke gibt es bei philadb.com (auch sonst ein empfehlenswerte Quelle!)
- Farbbestimmung bei Germania-Briefmarken ist ein großes Thema. Ich bin da noch absolut nicht eingearbeitet, verweise aber auch das Forum bei PhilaSeiten.de – In diesem Thread wurde eifrig diskutiert, ein guter Ausgangspunkt um die Komplexität der Thematik zu verstehen.
Da bestimmt noch viele andere Germanias im Zuge meiner Erfassung dazu kommen wird bestimmt im Laufe der Zeit noch ein wenig mehr zum Thema Germania Briefmarken zusammenkommen.